Token vs Equity: Zukunft der Krypto

Die große Umverteilung des Krypto-Werts

Jahrelang steckten wir in einem Dilemma: Gründer wollten Nutzer mit Tokens belohnen – doch jedes Mal drohte die SEC. Im ICO-Hype galt ein Token wie eine IPO-Aktie. Doch dann kam das Howey-Test-Urteil: Viele öffentliche Token-Sales sahen zu sehr nach Wertpapieren aus.

Was taten wir? Wir flohen vor Tokens – und baute Reiche auf Aktienmodellen auf.

Ich habe Startups gesehen, die Millionen über VC-Runden sammelten, während sie von spätem Token-Ausgabe schwärmten. Doch hier ist die kalte Wahrheit: Wenn dein Token keinen On-Chain-Wert erfasst, ist es kein echtes Wertpapier – nur digitales Süßigkeiten ohne wirtschaftlichen Schutzschild.

On-Chain-Eigentum ≠ Off-Chain-Kontrolle

Klarstellung: Tokens müssen Infrastruktur besitzen, nicht nur zukünftige Gewinne versprechen. Wenn du heute ein Ethereum-Token hältst, kaufst du kein Unternehmen – sondern direkte Rechte an Protokoll-Upgrades, Fee-Burning-Mechanismen und Treasury-Zugriff via EIP-1559.

Das ist Autonomie. Das ist Souveränität.

Versuche das Gleiche für ein NFT mit off-chain-Kunst-Royalties? Plötzlich behauptest du, dein digitales Sammlerstück gebe dir rechtliche Kontrolle über jemandes Bankkonto – etwas, was Gerichte als Wertpapier-Gebiet betrachten würden.

Mein Modell:

• On-Chain-Einnahmen → gehören Tokens
• Off-Chain-Aktivitäten (z. B. Partnerschaften oder SaaS) → gehören Aktionären

Einfach? Ja. Aber es verändert die Anreizstrukturen grundlegend.

Die DAO-Falle & Warum Governance nicht immer nötig ist

Wir wurden auf DAOs als “dezentrale Rettung” eingeladen. Doch nach fünf Jahren Beobachtung – von lahmgelegten Governance-Gittern bis hin zu Stiftungs-Vorständen wie Zentralplaner – sage ich klar: Die meisten DAOs sind Governance-Nachteile.

Sie sind langsam. Undurchsichtig. Und schlimmstenfalls ignorieren die Halter ihre Stimme – obwohl ihr wirtschaftliches Interesse davon abhängt.

Ich bin nicht gegen Governance; ich bin gegen Verschwendung. Wenn Code 90 % der Entscheidungen automatisiert (Parameter-Tuning, Upgrade-Bestätigungen), warum lastet man 100 000 Wähler mit winzigen Fragen belasten?

Meine Regel: Menschen am Rand – nur wenn unbedingt nötig. Lass den Code Standardregeln laufen; reserviere Abstimmungsrechte nur für existenzielle Risiken oder Treasury-Allokationen mit menschlicher Einschätzung.

Und ja: Tools wie Wyoming DUNA und BORG sind echte Game-Changer. Sie geben Tokens juristische Stellung ohne jedes Mitglied in eine haftbare Partnerschaft eines düsteren LLC zu verwandeln.

Warum nicht ganz auf Token gehen?

Einige Teams wollen sich komplett trennen – das „Einzelaktien“-Modell. Keine Aktien, keine Founder-Gehälter-Pools. Nur reiner On-Chain-Wert durch native Tokens direkt bei Launch an Nutzer verteilt.

Morpho macht das gut – nicht wegen Unvorsichtigkeit, sondern weil sie von Tag eins an Selbstdarstellung, Nutzen und direkte Kontrolle gestaltet haben. Aber Vorsicht: Diese Route birgt Risiken. Frühfinanzierung bleibt nötig – und wenn dein Modell wie FTT aussieht (unternehmensgestützt ohne eigenständige Kontrolle), greift die Aufsicht schneller als bei einem Flash-Crash im FOMO-Sommer. The key difference? Echte Eigentumsrechte vs vertragliche Abhängigkeit. Einem gibt Macht; dem anderen nur Rückversicherung auf Leistung eines anderen.