Keine Governance

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Keine Governance

Die leise Macht der Regellosigkeit

Als ich bei CoinMetrics anfing, stellte mein Mentor eine einfache Frage: »Was bedeutet Governance im Krypto-Bereich?« Zunächst dachte ich an DAOs, Voting-Tokens und Whitepaper mit 47-seitigen Governance-Abschnitten. Dann schaute ich auf Bitcoin – und sah: Keine formelle Governance. Kein einziges Votum. Kein einziges Anliegen. Und doch bricht nichts zusammen. Das ist keine Nachlässigkeit. Es ist Absicht.

Code, Hashrate & die Menschen: Die drei Säulen

Bitcoin läuft auf drei Kräften, die still gegeneinander abwägen:

  • Entwickler: schreiben den Code – können aber keine Updates erzwingen.
  • Miner: validieren Transaktionen – können Geschichte nicht umschreiben ohne Konsens.
  • Halter: besitzen BTC – ihre »Stimme« ist einfach das Verschieben von Geldern. Niemand hat dauerhafte Macht. Doch gemeinsam bilden sie ein Ökosystem, in dem sich Änderungen nur ereignen, wenn jeder zustimmt – stillschweigend über Migration und Adoption. Es ist wie eine Demokratie, in der jeder gehen kann, wenn er die Regeln nicht mag – ohne Stimmzettel.

Wenn man PoW entfernt, kehrt Governance zurück

Hier wird es interessant: PoW ist die einzige Lösung für byzantinische Fehler im großen Stil. Entfernt man sie – etwa durch Wechsel zu PoA oder PoS – braucht man sofort jemanden, der entscheidet, wer Blocks signieren darf. Dann entsteht Governance nicht als Zusatzfunktion, sondern als Notwendigkeit. Bei PoA-Chains wie Jouleverse muss man Validatoren prüfen. Wer kontrolliert sie? Wie verhindert man Sybil-Angriffe? Man kann Türen einfach öffnen und hoffen? Nein – es wird ein berechtigtes System unter der Maske der Dezentralisierung. Und dann die Belohnungsverteilung: Bei PoW werden Miner automatisch belohnt. Bei Nicht-PoW-Chains muss jemand entscheiden: Wer bekommt Belohnungen? Wie viel? Wann? Diese Entscheidungsfindung? Das ist Governance mit all ihren politischen Risiken und Zentralisierungsfallstricken.

Der DAO-Graben & Was kommt danach?

Einige Projekte versuchen Effizienz mit Dezentralität zu verbinden: Uniswap nutzt einen DAO für strategische Entscheidungen; Aave hat Gemeinschaftskassen; die Ethereum Foundation führt Entwicklung wie ein Nonprofit-Unternehmen – berichtet aber direkt an Spender und Fördergremien. Aber fragt euch selbst: Wenn euer Spitzen-Team wie Angestellte unter Leistungsbeurteilungen handelt… sind sie wirklich frei? Vielleicht übertreiben wir es. Statt vollständige Dezentralität auf jeder Ebene zu erzwingen oder Unternehmen alles kontrollieren zu lassen… könnten wir einen hybriden Ansatz wählen:

  • Eine communitygewählte Leitung überwacht langfristige Strategie,
  • Aber Betrieb läuft über klassisches Management (CEO + Teams), mit klaren KPIs und Anreizen,
  • Allezeit offenem Code und öffentlichen Audit-Trails. The Ziel ist keine Reinheit – sondern Nachhaltigkeit unter Druck. The Moment wir aufhören zu fragen »Wie machen wir das vollständig dezentral?« und stattdessen fragen »Wie bauen wir etwas Resilientes ohne in Chaos zusammenzubrechen?« – sind wir näher an der Wahrheit als jedes Whitepaper je war.

ShadowQuantNYC

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Beliebter Kommentar (2)

BlockchainRabbi
BlockchainRabbiBlockchainRabbi
2 Tage her

Why No Governance Is Actually Genius

Bitcoin’s ‘no rules’ policy isn’t a bug — it’s the ultimate feature.

Imagine a democracy where you don’t vote… you just leave. No ballots. No meetings. Just: “I’m outta here if I don’t like this.”

That’s Bitcoin: developers write code, miners run it, holders move their coins — and if someone tries to force change? They just walk away.

PoW isn’t just tech — it’s social engineering for chaos control.

Meanwhile, PoS chains? Now you need committees to decide who gets to sign blocks. Welcome to governance hell.

So next time someone says “We need better governance,” ask: Who’s gonna govern the governors?

You know what they say: if it ain’t broke… don’t add a DAO to fix it.

Thoughts? Drop your ‘exit strategy’ below! 🚪💸

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LynxCrypto
LynxCryptoLynxCrypto
5 Stunden her

Pas de gouvernance ? Super !

Oui, Bitcoin n’a pas de vote, pas de DAO, pas de comité d’urgence… Et pourtant, il marche comme un chef.

C’est comme un club de tennis où personne ne décide rien… sauf que tout le monde quitte si ça ne va pas.

Le vrai pouvoir : partir

Pas besoin de ballottage quand tout le monde peut simplement se barrer avec ses BTC. Les développeurs écrivent du code mais ne forcent rien. Les mineurs valident mais ne trichent pas sans consensus. Les détenteurs ? Leur voix ? Un simple clic : “Je m’en vais”.

Et les autres ? La panique !

Dès qu’on enlève le PoW, hop : la gouvernance arrive comme une vieille copine intrusive. Qui choisit les validateurs ? Qui distribue les récompenses ? Ah oui… des humains. Avec des conflits d’intérêts et des meetings interminables.

Conclusion : l’équilibre parfait

Alors non, Bitcoin n’a pas de gouvernance… parce que c’est le système qui fonctionne. Pas besoin d’assemblée générale quand tout le monde vote en partant.

Vous êtes pour ou contre ce modèle « laissez-les partir » ? Commentez vite avant que je ne change d’avis ! 🍷🚀

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